Aufstockung Digitalpakt: Ein erster wichtiger Schritt

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Aufstockung Digitalpakt: Ein erster wichtiger Schritt

Das Land macht ernst und will die Mittel aus dem Digitalpakt verdoppeln, um die Ausstattung von Schüler:innen mit digitalen Endgeräten voranzutreiben. Dabei darf die Grundausstattung der Schulen nicht zu kurz kommen. Ohne entsprechende Infrastruktur droht die lobenswerte Initiative in einem Hardwarefriedhof zu enden.

„Wir freuen uns außerordentlich, dass Kultusministerin Eisenmann die Versorgung von Schüler:innen mit digitalen Kulturgeräten voranbringen will“, sagt Matthias Wagner-Uhl, Vorsitzender des Vereins für Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg e.V. Ende April hatte der Verein in einer gemeinsamen Initiative mit den zukunftsorientierten schulischen Interessensvertretungen GEW, VBE, Berufsschullehrerverband sowie Grundschul-Verband BW von der Landesregierung eine zeitnahe Umsetzung der basalen Digitalisierung an den Schulen im Südwesten gefordert.

„Mit der Summe von 165 Millionen kann man schon ordentlich etwas anfangen“, lobt Wagner-Uhl nun den Vorstoß. Sehr gut sei auch der Blick auf den pädagogisch sinnvollen Einsatz solchen Equipments und die damit verbundenen Fortbildungsangebote für Lehrer:innen. Er ermuntert die Verantwortlichen zugleich, gründlich auf die Rahmenbedingungen digitalen Arbeitens an den Schulen zu schauen. „Die Ausgangslage ist von Schule zu Schule verschieden – da braucht es häufig erst noch eine grundlegende Ausstattung mit schnellem Internet, LAN-Anschlüssen und einer schulweiten W-LAN Abdeckung, bevor Endgeräte sinnvoll eingesetzt werden können“, weiß Wagner-Uhl.

Damit die vorbildliche Initiative ihre Wirkung entfalten kann, hat der Vereinsvorsitzende einen dringenden Wunsch: „Die Hälfte der Investition sollte dazu eingesetzt werden, die Schulen zunächst technisch auf Stand zu bringen. Außerdem müssen weitere Gelder aus dem Digitalpakt direkt und ohne jegliche bürokratische Hürden verfügbar gemacht werden“. Denn nur wenn im Schulgebäude selbst die Voraussetzungen stimmen, kann digitales Lernen gelingen. „Ein Tablet alleine macht noch keinen digitalen Unterricht - und was wir alle nicht wollen, sind ungenutzte Geräte, die vor sich hin stauben“, setzt der technikaffine Schulleiter dabei auf die Weitsicht der Verantwortlichen in Kultusministerium und Landesregierung. 

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